Skitour, die ursprünglichste Form des Skisports
Landschaftliche Hochgenüsse und temperamentvolle Abfahrten
Stille, idyllische Einsamkeit, unberührte Schneelandschaften und lockerer Pulverschnee – immer mehr Menschen zieht es hinaus in die verschneite Winterlandschaft. Die sportliche Herausforderung, kombiniert mit purem Fahrspaß, reizt viele Wintersportler an Skitouren. Bei der Freiburger Alpinschule e.V. findest du ein breites Spektrum von Skitourenkursen für jede Könnerstufe.
Unter Skibergsteigen oder Skitourengehen versteht man das Besteigen von Bergen und Almen auf Skiern und die anschließende Talfahrt abseits präparierter Skipisten. Die ersten Skitouren wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts gegangen. Damals gab es noch keine Skilifte. Idealerweise fahren Skitourengeher in unverspurtem Gelände und frischem Neuschnee ab, das bringt häufig ein unvergleichliches Landschaftserlebnis mit sich.
Aufstieg im Riemenstaldnertal, Zentralschweiz
Skitourengehen ist ein extrem vielseitiger Sport. Neben sportmotorischen Grundeigenschaften, wie Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit, spielen viele weitere wichtige Faktoren, wie Orientierung, Schnee- Lawinen- und Wetterkunde, Risikomanagement eine große Rolle.
Skibergsteigen, ein Sport für alle
Skitouren kann man in allen Schwierigkeitsgraden gehen. Von der einfachen Wanderung mit Skiern bis zur hochalpinen Tour mit Kletterpassagen und Abseilstellen in der Abfahrt. Entsprechend verschieden sind die körperlichen Anforderungen. Eine solide Skitechnik auf der Piste hilft sicherlich beim Sprung ins Gelände und etwas Kondition ist natürlich auch gefragt.
Gemütlicher Gipfelanstieg in den Alpen
Die Grundausstattung für Skitourengeher*innen
Falls du Skitourengehen ausprobieren möchtest, kannst du dir die notwendige Ausrüstung ausleihen. Im Rahmen des jährlichen Anfängerkurses Skibergsteigen kannst du deine Ausrüstung auch von der Freiburger Alpinschule e.V. ausleihen.
Tourenski
Tourenski entsprechen in ihrer grundsätzlichen Bauweise den bekannten Pistenski und sind mittlerweile in einer sehr großen Bandbreite verfügbar. Das Spektrum reicht von extrem breiten, abfahrtsorientierten Ski bis zu sehr leichten und schmalen Exemplaren, die ihre Stärke vor allem im Aufstieg ausspielen.
Tourenbindung und -schuhe
Unverzichtbar ist eine spezielle Tourenbindung. Beim Aufstieg muss der Skistiefel vorne in der Bindung befestigt sein, an der Ferse hingegen nicht. So hat man genügend Bewegungsfreiheit, um mit den Ski bergauf zu gehen. Sogenannte Steighilfen an der Bindung lassen sich stufenweise einstellen und erleichtern den Aufstieg in steilem Gelände. Beim Abfahren vom Berg wird die Bindung umgestellt, so dass nun der komplette Skischuh befestigt ist und man wie mit einem „Alpinski“ abfahren kann. Auf längere Sicht sollte man sich unbedingt Skitourenschuhe zulegen, da diese vor allem für den Aufstieg deutlich geeigneter sind als Pistenskischuhe und spätestens beim Skibergsteigen für den Gipfelaufstieg erforderlich. Außerdem sind viele Pistenskischuhe nicht mit Tourenbindungen kompatibel.
Skifelle, Harscheisen, Stöcke
Um beim Aufsteigen nicht am Hang abzurutschen, werden die Tourenski dabei auf der Unterseite mit Fellen beklebt, die man dann für der Abfahrt wieder abzieht. Skitourenstöcke lassen sich in der Länge verstellen, so dass man die Möglichkeit hat, im Aufstieg mit längeren Stöcken zu gehen.
Neben den zwingend erforderlichen Ski, Bindung und den Skifellen ist die Anschaffung von Harscheisen erforderlich. Sie vereinfachen den Aufstieg vor allem bei eisigen Verhältnissen. Sie halten bei gefrorenem und vereistem Untergrund wie eine Art Widerhaken im Schnee. Die Mitnahme von Harscheisen ist wegen der Sturzgefahr vor allem in sehr steilem Gelände unverzichtbar.
Die obligatorische Sicherheitsausrüstung
Skitourengehen birgt grundsätzlich alpine Gefahren – vor allem durch Lawinen. Die Tourenplanung sollte stets so erfolgen, dass das Risiko durch Lawinen minimiert wird. Wer von einer Lawine erfasst und verschüttet wird, hat nur Überlebenschancen, wenn er möglichst schnell gefunden wird. Daher sind ein fundiertes Wissen über Lawinen, die Routine im Umgang mit LVS, Sonde und Schaufel, sowie eine qualitativ hochwertige Lawinenausrüstung bei Skitouren und beim Freeriden extrem wichtig.
LVS-Gerät, Lawinenschaufel und -sonde, exemplarisch der Firma Pieps
Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät)
Ein LVS-Gerät ist ein elektronisches Gerät zur Suche von Personen, die von einer Lawine verschüttet wurden. Sofern die verschüttete Person ebenfalls mit einem LVS-Gerät ausgestattet ist, kann dieses Gerät die Person orten. Der Umgang mit einem LVS-Gerät muss von den Skitourengänger*innen regelmässig trainiert werden. Im Rahmen des Einsteigerkurses Skibergsteigen werden verschiedene Geräte vorgestellt und deren Einsatz aktiv geübt.
Lawinensonde
Eine Sonde dient dazu, die mit dem LVS-Gerät gefundene Person noch exakter zu orten. Dies ist extrem wichtig, da so die Zeit zum Ausgraben der Person nochmals deutlich reduziert werden kann.
Lawinenschaufel
Der letzte Schritt der Verschüttetensuche besteht im Ausgraben der per Sonde exakt georteten Person. Eine Lawinenschaufel sollte robust, leicht und handlich sein.
Neben der Standard-Sicherheitsausrüstung bestehend aus LVS-Gerät, Sonde und Schaufel nutzen viele Skitourengeher einen Rucksack mit Lawinenairbag, auch ein Skihelm ist sicherlich immer empfehlenswert.
Gebiete
Schwarzwald und Vogesen
Direkt vor der Haustüre von Freiburg liegt mit dem Schwarzwald ein tolles, abwechslungsreiches Skitourengebiet. Auch die Vogesen haben viele Genussskitouren und anspruchsvollere Varianten zu bieten.
Spaß auf Skitour trotz suboptimalen Bedigungen in den nahen Vogesen
Alpen
Die Alpen sind ein absolutes Skitourenparadies mit unerschöpflichen Möglichkeiten. Gut und schnell zu erreichen sind von Freiburg aus vor allem die wunderschönen Berge der Zentralschweiz und des Berner Oberlandes. Aber auch Vorarlberg und Tirol kommen schon für ein langes Wochenende in Frage. Genauso wie das Wallis, das mit einer Vielzahl von 4.000ern spektakuläre Möglichkeiten bietet.
Traumhafte Abfahrt im Maiental, Zentralschweiz
Aller Anfang ist leicht
Der Einsteigerkurs Skibergsteigen der Freiburger Alpinschule bietet eine Einführung in alle für den Anfänger relevanten Teilbereiche des Skitourengehens und findet jeden Winter im Januar statt.
Zustieg Liderner Hütte im Riemenstaldnertal, Zentralschweiz, zweites Praxiswochenende 2020
Das Kursprogramm enthält alle wesentlichen Themenfelder des Skitourenwesens. An zwei Theorieabenden werden die grundsätzlich erforderliche Ausrüstung und umfangreiches Grundlagenwissen zur Lawinenkunde und Verschüttetensuche vermittelt.
Punktsuche mit der Sonde im Rahmen des Einsteigerkurses Skibergsteigen
An zwei Wochenenden wird das Gelernte in die Praxis umgesetzt und ergänzt um Übungen zur Aufstiegstechnik, Orientierung, Verschüttetensuche und Skitechnik. Am Abschlusstag führen die Teilnehmer*innen ihre erste selbst geplante Skitour durch. Die Ausbilder*innen begleiten die Tour als Coach.
Zudem bietet die Freiburger Alpinschule e.V. immer Anfang Januar ein Freeridewochenende in Andermatt an. Dabei wird gezielt Tiefschneefahren geübt und der Abfahrtsspaß steht ganz im Vordergrund. Wer sich schon einmal mit der LVS-Verschüttetensuche vertraut machen will, kann den Kurs LVS-Update buchen, der immer an einem Nachmittag im Dezember stattfindet.
Kursprogramm
Die Freiburger Alpinschule e.V. bietet vom Skitourenkurs für Anfänger, Freerriden, Genussskitouren für jedermann bis zu anspruchsvollen Skihochtouren auf die 4000er der Alpen ein großes Spektrum an.